Am Lac de la Gileppe

Nachts war es wunderbar ruhig, dank Stromversorgung hatten wir allen Komfort, und das kostenlos. Wir sind spät aufgestanden und bis wir fertig gefrühstückt hatten, waren fast alle anderen Womos abgereist. Wir konnten auf einen regulären Stellplatz umparken. Sowohl wir als auch die letzten verbliebenen Nachbarn haben dann die Fahrräder abgeladen. Wir haben uns auf die Rundfahrt um den Stausee gemacht. Zunächst kamen wir wieder an die Staumauer, auf der ein steinerner Löwe sitzt.

Inzwischen haben wir gelesen, dass der Staudamm die älteste Betonstaumauer Europas ist und schon 1878 eingeweiht wurde, mitsamt dem Löwen als Wahrzeichen! In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde ein Stollen gegraben, durch den ein zweiter Bach in den Stausee geleitet wurde. Danach hat man die Staumauer nochmal um 15 Meter erhöht.

Den Turm mit Restaurant hat man in den 1970er Jahren gebaut, aber zuerst wurde er gar nicht genutzt, dann von wechselnden Betreibern, jetzt wird er von einem Verein bewirtschaftet. Auch das kleine Museum, der Fahrradverleih und die Cafeteria, die aber nur am Wochenende geöffnet sind.

Zunächst radelten wir recht komfortabel auf einem asphaltierten Weg durch Mischwald wenig oberhalb des Sees. 

Da, wo der Stollen mit dem zweiten Bachzulauf endete, gab es eine Steigung, und wir haben oben eine weitere Fotopause eingelegt.

Als wir weiterfuhren, kamen gerade unsere Nachbarn vom Stellplatz an. Sie machten auch Pause, wir strampelten wieder los, und nun wurde es anstrengend! Der Asphalt war weg, dafür ging es nun kilometerweit stetig bergauf. Nach jeder Kurve dachten wir, die Steigung sei überstanden, aber es war wie früher beim Wandern – Fehlanzeige! Zeitweise haben wir die Räder geschoben, haben uns Zeit gelassen und auch mal Brombeeren gepflückt. Irgendwann fuhren unsere Nachbarn ganz unangestrengt an uns vorbei. Uwe hat sie noch bewundert, aber Gisela hat die Akkus auf den Gepäckträgern entdeckt! Sie hatten es leichter, dafür wir das gute Gefühl, alles aus eigener Kraft erreicht zu haben.

Nach dem Mittagessen fuhren auch diese letzten Nachbarn ab und endlich haben die Männer für die Pflege der Grünanlage ihre lärmenden Geräte eingepackt. Ein neuer Nachbar kam, danach himmlische Ruhe!

Später am Nachmittag sind wir auf den Turm gefahren, aber oben konnte man die Aussicht nicht fotografieren wegen der getönten Scheiben. Ohne Sonne war es zu dunkel. Man konnte bis Barraque Michel gucken, woran wir Erinnerungen vom Wandern vor Jahrzehnten haben.

Der Nachmittag verlief gemütlich im Vagabund, gegen Abend überraschte uns der Einfall von unglaublich vielen PKW’s. Denen entstiegen Sportskameraden, die sich gemeinsam zum Laufen aufmachten. 

Im Gegensatz zu gestern, als hier sechs Wohnmobile standen, sind wir heute nur zu dritt.